Griechenland wird die fälligen Tilgungs- und Zinszahlungen auf variabel verzinste Anleihen im Volumen von rund 400 Millionen Euro. Nach der Regierungsbildung in Griechenland kommt es zu keinem Zahlungsausfall des Landes. Das Griechenland-Finanzkrise macht aber die europäische Finanzmärkte zunehmend nervös. "Das griechische Drama belastet die Märkte schwer", sagte ein Händler in London. In Griechenland die Rendite zehnjähriger Staatspapiere binnen Wochenfrist um fast zehn Prozentpunkte auf rund 30 Prozent gestiegen ist. An der Börse in Madrid kam es zum Handelsstart zu panikartigen Verkäufen. Der führende spanische Ibex-Index fiel im frühen Handel auf den niedrigsten Stand - seit 2003 J. Spanien muss am Anleihemarkt so hohe Zinsen zahlen wie es niemalsfrüher war. Gleichzeitig auch für Italien-Bonds verlangen Investoren hohe Risikoaufschläge…
Hauptgrund für die neue Furcht der Anlager ist die Neuwahlen mit höchst ungewissem Ausgang anstehen. Ein Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum gilt also als möglich. Obwohl gemäss dem EU-Vertrag von Lissabon eine Mitgliedschaft in der Währungszone "unwiderruflich" ist. Im Falle eines Austritts aus der Euro-Zone die Konsequenzen für das Land selbst und den Euroraum sind aber nicht vorhersehbar...
Man muss bemerken, dass eine Staatspleite in den europäischen Verträgen nicht vorgesehen ist. Vorschläge für eine geordnete Staatsinsolvenz von Euro-Staaten stehen deshalb unter dem Vorbehalt, dass sich die Regierungen der Eurozone auf Regeln für ein solches Insolvenzverfahren einigen. Ein Insolvenzverfahren funktioniert nach dem immer gleichen Schema. Da in diesem Fall eine Auflösung Griechenlands bei der Insolvenz eines Staats nicht zur Debatte steht, im Insolvenzverfahren nur darum geht, die Zahlungsfähigkeit des Landes wieder herzustellen. Etwa durch einen Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger auf einen Teil ihres geliehene Summe verzichten müssen.
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